Ich weiß, ich weiß, wer nichts schreibt wird auch nicht gelesen. Bekenne mich also schuldig im Sinne der Selbstanklage, zu wenig hier zu schreiben. Muss noch üben, das Chaos in meinem Kopf so zu sortieren, dass es lesbar ist.
Heute ist ein großer Tag. Wir baten unsere aussendende Gemeinde im Chaco um Spenden gebrauchter Kleider, Schuhe und anderer Sachen, um sie hier bei uns supergünstig zu verkaufen. Die Reaktion war umwerfend: Viele begeisterte Kommentare, dass sie endlich etwas konkret für die Mission tun können und 3 (!) Pickups voller Kisten und Säcke. Wir sind jetzt besser ausgestattet als ein mittlerer Gemischtwarenladen. Zum Teil funkelnagelneue Sachen. Also, die eine Seite des Deals ist begeistert.
Nachdem Leoni tagelang Zeug verpreist hat, ist heute erster Verkaufstag. Gestern Abend haben sich die ersten Gemeindegliederinnen nach der Gebetstunde in den Vorratsraum geschlichen und die besten Stücke schon mit "reserviert" Schildchen versehen. Ich bin sehr !!!! gespannt wie es weitergeht.
Die Leute sollen Dinge zu Preisen kriegen, die an ihrer Zahlungsfähigkeit Maß nehmen. Das Geld geht für die Sozialkasse der Gemeinde. Wichtigstes Projekt das wir damit nun finanzieren werden sind die ersten zwei Probemonate einer privaten Kindertagesstätte. Zuviele Kinder bleiben stundenlang allein zu hause, zu viele Mütter können nicht arbeiten obwohl sie es finanziell gesehen absolut dringend müssten. Aber um es nicht gleich mit allen bürokratischen Hürden aufzunehmen müssen wir im vertrauten Gemeindekreis anfangen und da sind wir mit 5 bis 7 Kindern zuwenig, als dass es sich gleich wirklich trägt. Also soll der Verkauf den fehlenden Zuschuss von 5 bis 7 Euro pro Woche liefern.
Nach zwei Probemonaten hoffen wir, die Tagesstätte legalisieren und damit dann vergrößern zu können. Denn abgesehen von unserer Mithilfe sollte sie sich ab 10 Kindern selber tragen und dann ist sie locker für 15 bis 20 Kinder erweiterbar. Die Infrastruktur haben wir fast vollständig, zumindest nach paraguayischem Maßstab. Und eine warme Dusche einzurichten wird sich die Gemeinde schon noch leisten können.
Nächste Woche kann ich vielleicht ein paar Fotos dazustellen...
Mein Kopf ist so voller Ideen... Manchmal wäre ich gern etwas stetiger, um mehr davon umsetzen zu können
03.05.08
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6 Kommentare:
Schreiben kann helfen, die Gedanken zu ordnen. Gehört habe ich von den "Morgenseiten", also gleich nach dem Aufwachen alles aufschreiben, was gerade so im Kopf steckt, egal, wie krautig, wie ungeordnet das ist. Kann helfen.
Mir hilft mein Blog in jedem Fall, meine Gedanken zu ordnen. Allerdings habe ich auch einen ungeheuren Mitteilungsdrang. ;0)
Ich habe dich zufällig entdeckt, da wir beide "Fury in the Slaughterhouse" in unser Profil eingetragen haben. Ist es zu dir durchgedrungen, dass die auf Abschiedstournee sind?
Das zweite oder dritte Konzert dieser Tour habe ich miterlebt. Die haben aber den Abschied selbst noch nicht so ganz realisiert, glaube ich. Womöglich wird das beim letzten Konzert im August(?) in Hannover anders sein.
Diese sehr direkte Umsetzung von Spenden in reelle Projekte gefällt mir sehr gut, ich kann mir aber vorstellen, dass das sehr aufwändig ist.
Richtig gut finde ich, dass etwas getan wird, damit die Mütter Geld verdienen können. Das ist ja scheint's in allen Kulturen ein Problem, dass die Kinder irgendwo bleiben müssen - als dreifache Mutter kann ich davon ein Lied singen, obwohl ich kein Geld verdienen muss.
Bist du ganzjährig in Paraguay?
Danke für den Kommentar!
Das mit Fury wusste ich nicht. Hab sie auf dem Kirchentag gehört und war begeistert...
Wir sind jetzt mal für 3 Jahre in Py, und mal sehen, wenn es weiter geht wie bisher, gehts vielleicht noch länger
Fury sind auf dem Kirchentag aufgetreten?? Auf welchem??
Für mich sind sie ein sentimentaler Wert. Anfang der Neunziger, herrje! Da war ich Anfang zwanzig.... won't forget these days! ;)
Du bist aber nicht etwa missionarisch tätig? :)
Auf dem Kirchentag in Hannover, weiß das Jahr nich mehr. Hatten auch Bilder und Kommentare zu auf ihrer Seite.
"missionarisch tätig": hängt davon ab, was du drunter verstehst. Ich treibe keine "Heiden" in den Fluß um sie dann für getauft zu erklären.
Ich glaub aber, dass ich einen Auftrag (Mission = Auftrag) hab, Leuten hier soweit ich kann zu helfen. Und dazu gehört für mich auch, nicht zu verstecken dass die begegnung mit Jesus das einzige war, was mir bisher sinnvolle, tragfähige basis für mein leben geben konnte. wobei tragfähig nicht zweifelsfrei heißt... Beziehungen sind ja nie unproblematisch. Aber die Beziehung mit Jesus ist für mich Grundlage für alles andere - egal wie fromm das jetzt klingt. Und das sag ich auch andern.
Deine Frage klingt, als sei das irgendwie ein Makel wenn ich missionarisch wäre. Hab ich mich damit jetzt disqualifiziert?
Nee, keine Bange. Das war nur eine kleine Stichelei meinerseits, nimm's nicht persönlich.
Ich bin vielleicht blind, aber bist du katholisch oder evangelisch??
Als esoterisch angehaucht will ich mich jetzt nicht outen, aber meine Spiritualität bewegt sich etwas am Rande der offiziellen Kirchenmeinung.
Göttlichkeit ja, aber nicht unbedingt dieses "Vater-Sohn" Gebilde, in dem ich mich als Frau nicht wiederfinde.
Ich bin aus Überzeugung aus der katholischen Kirche ausgetreten und evangelisch geworden.
Diskussionsfähig, schon klar.
Aber das ist ein weites Feld. In meinem Blog findest du meine e-mail Adresse, auf dem Wege könnten wir das ausführen, wenn du magst.
Mir gefällt und mich interessiert, was du so schreibst. Ich erweitere gern meinen Horizont. ;P
Religiöse Orientierung hätte ich bei Fury indes nicht vermutet...
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