09.05.08

Klein Gallien

Nochmal ein Gedicht in Erinnerung an Tübingen. Ist auch schon ein paar Jahre alt....


am obern neckarinselende
wo sich die stocherkähne drehen
sieht man aus holz das dach, die wände
drei hütten eng zusammen stehen

davor ein tisch mit leeren flaschen
'ne bank und eine feuerstelle
ein pfahl mit kuhkopf. wellen waschen
das steile ufer. auf der schwelle

des einen hauses dösen hunde
zwei bäume geben männern schatten
die sitzen in vertrauter runde
ein zaun begrenzt den ort mit latten

doch andrerseits gewährt er freiheit
umschließt ein kleines Stück zuhause
schützt es vor bürgerneugier. wie weit
umher sie zogen - ihre klause

hat vorzug vor der strasse - wenn nicht
fehlt freude, freunde, freies leben
"klein gallien" trägt als erbe das licht
all jener die sich nie ergeben

1 Kommentar:

kvinna hat gesagt…

"Klein Gallien" erinnert mich ein bisschen an "Klein Kairo" an der Isar. (Ich mag Flüsse) Scheint, ich sollte mir den Neckar auch mal ansehen.

Gefällt mir, dein Gedicht.

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