13.04.10

Vom Tod zum Leben

Samstag Vormittag wurde Else Wiens begraben, die Frau meines Vorgängers in der Gemeinde Costa Azul. Vor über 2 Jahren wurde bei ihr Krebs der Bauchspeichelddrüse diagnostiziert, mit einer Lebenserwartung von höchstens einigen Monaten.
Mich hat die Trauerfeier tief berührt. Ihr Mann hat sehr geweint und wir mit ihm. Jeden Tag hat er ihr in den letzten 3 Krankenhausmonaten mit einer Morgen- und einer Abendandacht gedient und hat vor der Tür die vielen gutmeinenden Besucher abgefangen, die sie nicht mehr empfangen wollte. Diese letzte Gemeinde fehlt ihm jetzt. Und zwischen allem Weinen war die Freude zu spüren, dass eine langjährige Kämpferin vom Tod zum Leben durchgedrungen ist. Über 40 Jahre Missionsarbeit, etwa 20 Gemeinden mitgegründet die heute noch bestehen, 4 Kinder deren Namen man teilweise in ganz Paraguay kennt - ein sehr ertragreiches Leben! Und bei aller Trauer fehlte es nicht an lustigen Bemerkungen, als dem einen Enkel sein Handy ins Grab fällt. Alles in allem ein hoffnungsfrohes, zukunftsorientiertes Begräbnis mit tollen Osterliedern.

Samstag Abend fand in unsrer Kirche die Feier zum 15. Geburtstag eines Teenies statt. Für die jungen Damen wird zu diesem Anlass ein riesiges Fest inszeniert, dass streckenweise wie eine Hochzeit abläuft, nur ohne Bräutigam. Dafür aber mit Tischschmuck, rituellem Walzer, riesiger Torte und in Galakleidern. Da drängt sich schon der Gedanke auf, ob kirchliche Hochzeit vielleicht so unwahrscheinlich ist, dass man einfach das entsprechende Fest schon im voraus feiern muss. Interessanterweise gehen die Jungs leer aus.

Sonntag lief auch super. Erst gutbesuchten Gottesdienst, dann Mittagessen am andern Ende der Stadt anläßlich eines andern Geburtstags und Nachmittags Sitzung unseres neugegründeten Leitungskreises. War bis Anfang Jahr der Pastor immer allein für alles verantwortlich, so treffen wir uns jetzt monatlich als 5 Ehepaare und beraten miteinander. Das tut mir unheimlich gut! Ich bekomme mehr Rückmeldung und auch Rückendeckung, die Aufgaben können schneller verteilt werden und endlich fangen mehr Leute an mit mir auf gleicher Ebene zu reden statt nur auf Befehle zu warten. Das tut gut!

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