11.02.09

Christoph Blumhardt

Bin gerade dabei ein superstarkes Buch für mich zu entdecken. Bisher bin ich noch beim ersten Band und dort stehen schon so starke Worte drinn wie:

"Wir wollen probieren, ob der liebe Gott lebt." (S. 95)

"Wenn der Mensch in den Himmel gehört, so muß er hinein. Soll er um seiner Dummheit willen in die Hölle fahren? Ich leide es nicht! (S. 92)

"Also müssen es Jesus-Menschen sein, die die ganze Welt noch zuletzt am Kragen nehmen und dem Herrn Jesus hinhalten und sagen: "So, da hast du sie" Jetzt muß sie dein sein."" (S. 98)

"Bürstet euch nicht so viel an eurem christlichen Rock herum, wie wenn er sauber werden müßte! Im Gegenteil, herunterreißen müßt ihr den Mantel, der euren Schmutz zudeckt, und mit offener Brust dem Heiland entgegengehen..." (S. 156)



Da ist Schwarzbrot zum Leben. Recht theopraktisch.

Das hilft, wenn ich jene Frau besuche, die mit ihren jüngsten zwei Kindern allein in ihrem klapprigen Haus und auf einem gewaltigen Berg Schulden sitzt. Ihr letzter Mann wollte mal wieder vom Alkohol los und wir haben immer wieder für ihn gebetet. Dann ist er doch wieder besoffen heimgekommen, hat sein Kind (die Dreijährige) mit sich genommen und ging in den Laden wo er seine Frau wußte, um sie in aller Öffentlichkeit zu verprügeln. Hat ihr eine Flasche über den Kopf gehauen und sie in den Wassergraben geschupst. Das Kind kann es genau erzählen. Bei der Polizei hat sie ihn schon zu oft angezeigt - nach ein paar Tagen ist er dank prominenter Fürsprecher doch wieder draußen. Zurzeit wohnt er 4 Blocks weiter bei seiner Schwester, in der Nähe seiner anderen Frau und Mutter seines zweiten Kindes. Meine Gemeindeschwester hat Angst, dass er sie demnächst umbringt, wenn sie ihn nicht mehr reinlässt. Die SMS in der er ihr mit dem Tod droht hat sie gespeichert, damit die Polizei im Zweifelsfall Bescheid weiß. Ich teile ihre Angst und ihre Hilflosigkeit. Zur Kinderschutzbeauftragten wollte sie erst nicht gehen, weil sie nicht einen Tag bei ihrer Arbeit fehlen kann. Sie braucht den Tageslohn von ca. 8 Euro unbedingt. Die Gemeinde bietet ihr jetzt an, ihr den Lohn für einen Tag zu ersetzen, damit sie aufs Amt gehen kann. Wir wollen sie begleiten. Mal sehen, was Gott tun wird! Oder um es nochmal mit Blumhardt zu sagen

"Die Erlösung muss sichtbar werde."(S. 97)
Amen und drei Ausrufezeichen.

1 Kommentar:

kvinna hat gesagt…

Das habe ich ja jetzt erst gesehen! Das ist ja genauso schlimm! Ich kann mir eure Welt so schlecht vorstellen... danke, dass du das darstellst.

Aber irgendwie denke ich, das kann doch alles gar nicht sein! Und ein bisschen liest sich das, als seien immer die anderen Schuld, wenn im jeweiligen Leben etwas schiefgeht...

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