Mövenpapa

Hatte einen richtig erfolgreichen Hausmannstag. 2 Kinder verfrühstückt und in den KiGa gebracht, mit der Kleine zum Impfen beim Arzt, Großeinkauf gemacht, Geschirr gewaschen, die 2 "Großen" wieder vom KiGa abgeholt, Wohnzimmer gesaugt, Küche gewischt, Klo geputzt, Brot gebacken, Abendbrot gemacht mit leckerer Bananenmilch, Kinder ins Bett gebracht, geschafft! Es überrascht mich immer wieder, wie befriedigend so ein Tag sein kann - wenn ich es nur schaffe ganz da zu sein. Schon manchesmal hab ich mir solch einen Tag vermasselt, weil ich immer gerade etwas anderes will als was ich tue. Die Welt retten zum Beispiel oder zumindest ein bischen besser machen... Ständig auf der Jagd, irgendetwas zu finden um meinem Leben einen Sinn zu schaffen. Kein Wunder das Supermann nicht heiratet und keine Kinder hat!

Ich lerne nur langsam, das ein gelungener Tag der ist, den ich so wie er ist aus Gottes Hand empfange. Ich lerne langsam den Gott der kleinen Dinge kennen. Ich meine dabei nicht das pinglig-spießbürgerliche Vergöttern der Kleinigkeiten. Den Götzen halte ich mir hoffentlich immer noch auf genügend Distanz. Sondern den Gott, der mich täglich mit tausend Kleinigkeiten beschenkt, der mir aus allen Ecken zuzwinkert, der mir und mit mir Spaß macht, gerade weil er es so ernst meint mit seiner Liebe zu mir. Den Gott, der die Welt schon gerettet hat und mir deshalb die Zeit gibt fürs Windeln wechseln und dabei mit meinen Kids zu schäkern. Den Gott, der mir nicht in meinem Erfolg begegnet, sondern in meiner Schwachheit mächtig wird. Der Gott, vor dem ich meinem Leben keinen Sinn schaffen muss, sondern der mich geschaffen hat - was mein Leben an sich schon sinvoll macht.

Joel schaute mir etwas nachdenklich beim Putzen zu und meint ziemlich aus heiterem Himmel: "Papa? Die Papas von den Möven müssen auch Eier legen, stimmts?" Ich erklärte ihm, dass sie zwar keine Eier legen aber beim Brüten helfen. Und dabei war ich richtig stolz, glücklich, gerührt, dankbar.