14.03.07

crash

Einfach zu empfehlen! Hab "L.A. Crash" schon vor längerer Zeit mal gesehen und dann jetzt Montag mit einer Jungens- Teenie- Gruppe. Hätte vorher nicht gedacht, dass er tatsächlich ab 12 ist, aber ist so. Bin trotzdem froh, dass die Jüngsten unter uns 15 waren. Der Film hat es nicht nötig, die allgegenwärtige Gewalt groß ins Bild zu rücken, dafür liegt sie in fast jedem Satz der gesprochen wird. Verstörend und erschreckend - aber eben auch nicht sich an der negativen Gesellschaftsanalyse berauschend. Eine Kernaussage: Rassismus steckt in jedem von uns. Der Film bleibt nicht dabei stehen, zu zeigen warum das so ist: schlechte Erfahrungen, Veralgemeinerungen, Vorurteile. Er zeigt auch, dass Menschen sich ändern können. Und zwar manchmal dann wenn sie a) eine zweite Chance bekommen - oder b) plötzlich von einem dieser "Fremden", dieser "Anderen" vor dem Absturz bewahrt und gehalten werden - und c) wenn ein Wunder geschieht!

Es gibt in dem Film kaum Einteilung in Gute und Böse, auch wenn es am Anfang so aussieht. Der "Böse" wird nicht sympathisch, aber ansatzweise verständlich. Der wohlmeinende blonde Saubercop vom Anfang entdeckt, dass wohlmeinend nicht ausreicht um richtig zu Handeln.

Und mitten in den vielen Geschichten die der Film miteinander verwebt die Frage: "Wo ist dein Bruder?" Und als dieser dann später tot aufgefunden wird die Anklage: "Du bist schuld. Weil Du Deinen Bruder nicht gesucht hast." Kain und Abel lassen grüßen, wenn auch mit einem sehr sympathischen, "unschuldigen" Kain.

Fazit: Gewalt lauert vor der Tür, wo ich meinem Bruder nicht mehr in die Augen schaue. (1.Mose 4,5-7)
2. Fazit: Auch mitreißend spannende Filme können gut sein.

1 Kommentar:

Robert hat gesagt…

Hab jetzt gelesen, dass der Film der finanziell erfolgloseste Oscargewinner der letzten 20 Jahre war. Teilweise wundert mich das nicht. Ich tippe mal, für die breite Masse hat er zu wenig Schwarz-Weiß-Malerei und ist zu realistisch.

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