19.09.08

Bescheiden Wünsche

Manche Leute mit denen wir zu tun haben, deuten gelegentlich Wünsche oder Hoffnungen an, bei denen mir die Luft wegbleibt. Nicht, weil sie mir so unrealistisch erscheinen, sondern weil ich mir kein Leben vorstellen will, in dem so die Wünsche und Hoffnungen aussehen.

Dass kein Geld zum Essen morgen fehlt,
dass die Immobilienfirma nicht
uns vertreibt um Schulden ungezählt.
Dass bis Montag noch reicht Holz und Licht.

Dass der Sturm und Regen schnell vergeht,
und die Sonne trocknet was ist nass.
Dass mein Kind den Drogen widersteht.
Dass aus der Verzweiflung nicht wird Hass.

Dass der Mann mich nicht zu oft hart schlägt,
dass mein Sohn nicht lang im Knast mehr bleibt.
Dass zur Tochter noch kein Mann sich legt,
nicht vor sechzehn ihr ein Kind verschreibt.

Dass die Henne heute legt ein Ei,
fremde Kühe fressen nicht mein Korn.
Dass wir weiter alle bleiben frei.
Nächstes Jahr beginnen wir von vorn.

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