Und wieder lese ich Tolkien und bin verzaubert. Man merkt schon, dass die Kinder Hurins nicht von ihm so aus einem Guss gefertigt wurden, und doch ist die Kraft und Tiefe der Motive, die griechisch anmutende Tragödie und die Einbettung in die große Geschichte Ardas faszinierend. Mit Tolkien gelingt es mir immer wieder, Sehnsüchte und Melancholie neu zum Leben zu erwecken, die im Alltag allzuleicht verschütten, und die für mich doch ein Grundton des Lebens sind.
Warnung an alle ethischen Perfektionisten: Die Geschichte ist nicht gut, weil sie zeigt wie man es richtig macht, sondern ich finde sie gut weil sie zeigt, wie gerade das Heldentum zum Scheitern führt, wie gerade der Kampf der Guten sie zum Opfer der bösen Pläne macht. Wenn man diese Geschichte als Negativfolie nimmt, wird umso deutlicher warum im "Herrn der Ringe" ein kleiner Hobbit, der absolute Antiheld, der hauptsächlich mit sich und seiner Aufgabe kämpft, den einzigen Weg zur Rettung findet der allen großen Helden versagt bleiben muss.
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